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Allerlei
Wer Selbstzweifel hegt, kennt die Wonnen des Sich-Benachteiligtfühlens noch nicht.
Die Zugehörigkeit zum intellektuellen Pöbel manifestiert sich in keiner Eigenschaft deutlicher als in der Unfähigkeit, die literarische Qualität eines Textes zu würdigen, dessen inhaltliche Tendenz einem zuwider ist.
Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen.
Acta diurna
Aufgrund der erheblichen Resonanz, die unsere musikalisch-literarische Soiree "Lebenswerte" – Elena Gurevich spielt Stücke von Bach, Chopin, Beethoven, Schumann u.a., ich lese dazu Passagen aus meinem gleichnamigen Buch – vielerorts auslöste, haben wir sie auf zwei CDs gepresst, in die Sie hier hineinhören und sie auch bestellen können.

25. Juni 2018
Liveticker +++ Bei der türkischen Präsidentschafts- und Parlamentswahl gingen zwei Drittel der in Deutschland abgegebenen Stimmen an Erdoğan und die AKP +++ Kanzlerin verspricht: Gegen Südkorea steht Özil wieder in der Startelf +++ In vielen Städten feiern Erdoğan-Anhänger am Abend des Wahlsiegs mit einem Autokorso bis in die Nacht ihre gelungene Integration +++ Laut Polizei fuhren 70 Fahrzeuge teils hupend und teils mit fahnenschwenkenden Personen besetzt durch Stuttgart +++ Staatsministerin Özoğuz reagiert auf Kritik: "Der Tag wird kommen, wo die Bedingungen unseres Zusammenlebens gar nicht mehr täglich neu ausgehandelt werden müssen" +++
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"Oh, wie schade, dass der Charme, der den Kleinen Eckladen zierte, verschwunden ist", klagt Leserin ***. "Die Kunst, in relativ wenigen Sätzen scharfzüngig die Realität darzulegen, dieser elegante Lakonismus, der sprachliche Genuss, der sich beim Lesen einstellte, alles ist (fast) dahin. Die langen Abhandlungen sind noch immer klug, aber der Esprit löst sich vom ellenlangen Text, die leichte, schwebende Eleganz wird leider erstickt von Fakten, Fakten, Fakten."
Ich werde versuche, mich zu bessern.
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Strukturwandel der Öffentlichkeit: In seinem Buch "White Rabbit" plaudert Matthias Matussek aus der Schule des hiesigen Qualitätsjournalismus. Im Spiegel sollte – ich folge hier Matusseks Ausführungen, an denen zu zweifeln keinerlei Grund besteht – im November 1997 seine Geschichte "Die vaterlose Gesellschaft" als Titel erscheinen, in welcher er über die Ausgrenzung vieler Väter nach Scheidungen berichtete und "mit den habgierigen und knallharten Tussen deftig ins Gericht ging, die sich einen neuen Kerl besorgt hatten und im Schutz einer linksgrün gefütterten Opferliturgie ihre Exmänner nicht nur zahlen ließen, sondern sie auch von ihren Kindern trennten und dabei völlig im Reinen mit sich selber waren". Nachdem Spiegel-Frauen gegen den Titel protestiert hatten und mit einer Unterschriftenliste beim Chefredakteur Stefan Aust erschienen waren, entschied der sich, stattdessen Saddam Hussein aufs Frontblatt zu setzen. Herausgeber Rudolf Augstein, der sich stets den aktuellen Titel zufaxen ließ, wunderte sich, statt des angekündigten Covers über die vielen kleinen Diktatorinnen den irakischen Diktator zu erblicken, ließ den bereits angedruckten Titel einstampfen und setzte Matusseks Geschichte wieder vorne drauf. Er rief den Autor an und sagte: "Tolle Geschichte, Matthias, übrigens, mich ham die Weiber auch immer so beschissen behandelt."
Ich habe etwas Ähnliches erlebt mit meiner Focus-Titelstory "Das priviligierte Geschlecht" vom April 2003, als ebenfalls große Aufregung unter weiblichen Mitarbeitern ausbrach; die Mädels haben sich in der Hängematte ihrer angeblichen Benachteiligung ja so splendid eingerichtet, dass jeder, der sie mit Hinweisen auf die tatsächlichen Verhältnisse "im Außendienst" – Männer sterben im Schnitt viel früher als Frauen, sie sterben zudem weit häufiger durch Kriege, Kriminalität, Folter oder Arbeitsunfälle, müssen mehr, härter und länger arbeiten, erledigen die dreckigeren und gefährlicheren Jobs, bevölkern die Gefängnisse und Obdachlosenheime, zahlen ohne Ende, haben das schlechtere standing vor Gericht usw. –, dass jeder, sage ich, der die Mädels mit dem Hinweis auf die tatsächlichen Verhältnisse aus ihrem Schlummer reißt, von ihnen als Bösewicht traktiert wird. Damals beendete Helmut Markwort die Versuche, die Geschichte zu verhindern oder wenigstens vom Titel zu nehmen. Die patriarchalischen Zwangsstrukturen funktionierten noch.
Heute sind die knorrigen, aber loyalen Patriarchen durch alerte, glatte, pfiffige, "teamfähige" (= aufs Schwarmverhalten dressierte), immer auf Witterung und "Lunte" bedachte, zu jeder Trendwende und jedem Verrat bereite Bübchen, die niemals Männer werden, ersetzt und die Störenfriede aus der Qualitätspresse entfernt worden. Rückgrat sucht man in dieser Branche vergeblich; jeder, der gegen eines der gerade geltenden Tabus verstößt, ja nur von deren Existenz kündet, wird niedergebrüllt und exkludiert – etwas, das antifaschistische, antisexistische, antirassistische Empörung auslöst, kann ja kein Totem sein! Die Welt-Chefredaktion ist Matussek, sobald der sich erstmals einer roten Linie genähert hatte, umstandslos in den Rücken gefallen, bei der nächsten Gelegenheit ließen die ihrer Rente entgegenstrebenden Knäblein ihn wie die berühmte heiße Kartoffel fallen.
"Deine Haltung sehend, interessiert mich dein Ziel nicht." (Brecht, "Geschichten vom Herrn Keuner")
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In leichter Abwandlung einer Idee, die Leser *** unterbreitet, schlage ich vor, dass ein verdienter Dokumentarfilmer sich der großen Aufgabe annimmt, den schon länger hier Weilenden die Ziele der Kanzlerin vermittels eines ordentlichen Propagandaschinkens näherzubringen. Arbeitstitel: "Die Führerin schenkt den Muslimen eine Stadt". (Zumal es ja explizit um Wiedergutmachung für die damals nicht so kommoden Stadtverhältnisse geht.)
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Man wird dereinst sagen: Die Juden mussten Deutschland verlassen, weil die Deutschen sich entschlossen hatten, den Massenmord, den ein Teil ihrer Vorfahren achtzig Jahre zuvor an den Juden verübt hatte, durch die gastliche Aufnahme Abertausender Judenfeinde zu sühnen. Wenn das der Führer wüsste!
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Erste Zukunft: Merkel stellt ihr neues Kabinett vor.
Zweite Zukunft. (Peter Altmaier kommt schwitzend mit einem Koffer voller Akten herbeigeeilt, doch Angela I. schüttelt den Kopf: "Peter, du musst bleiben. Hier ist nur noch Platz für Beate.")
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Als arabische Muslime noch über die Vorstellung lachten, alle Frauen sollten in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen. Wie ein deutscher Regierungschef sagte: Von denen, die damals lachten, lachen heute unzählige nicht mehr.
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Woran erkennt ein Mann, dass er zum sogenannten alten Eisen gehört? Daran, dass er zwischen der ersten und der zweiten Flasche Wein zu schwächeln beginnt? Dass er am Berg vorn ein drittes Kettenblatt vermisst? Dass ihn der elanvolle junge Debattierer bereits nach wenigen Minuten in einen Zustand exzessiver Schläfrigkeit versetzt? Freund *** berichtete, er sei in einer römischen Straßenbahn gestanden und habe mit einer Italienerin Blickkontakt aufgenommen und zu flirten begonnen. Die junge Frau habe auch prompt reagiert – und ihm ihren Sitzplatz angeboten...
24. Juni 2018
Es ist zwar noch nicht Zeit für die Monatsendfigur, doch dieses Bild passt zum heutigen Angebot des Kleinen Eckladens.
Man möge, schreibt Leser ***, der es mir zusandte, auf das Konterfei achten, welches die Identitätskarte der schönen Unterstützerin der iranischen Nationalmannschaft ziert... Oh, über diese Ungläubigen! Wissen sie denn nicht, dass Frauen im Westen zu Sexobjekten erniedrigt werden?
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Ein Leser, Vater von sieben Kindern, weist auf die Webseite der sogenannten "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" hin, die zur Giordano-Bruno-Stiftung gehört, näherhin auf den dort veröffentlichten Beitrag "Der Mythos hoher muslimischer Geburtenraten". Im Vorspann dazu heißt es:"Die Furcht vor einer 'Islamisierung Deutschlands' und einer 'Überfremdung' – aufgrund behaupteter hoher Fertilitätsraten 'der Muslime' – hält sich immer noch in nicht wenigen Köpfen." Die Vorfreude auch! "Deshalb seien nachfolgend Daten und Fakten zusammengestellt, die erläutern, dass es mittlerweile ein Mythos ist und die Realität sich anders darstellt. Zum einen sinken die Fertilitätsraten 'der Muslime', zum anderen haben die Fertilitätsraten nur wenig bis gar nichts mit einer Religion zu tun."
Leser *** ist der Meinung, diese Darlegungen – Sie können Sie hier studieren – seien geeignet, die Islamisierung Europas für beendet zu erklären. Ich will Ihnen erklären, warum das allahlob nicht stimmt.Die auf der Webseite präsentierten Statistiken scheinen korrekt zu sein, aber sie belegen keineswegs das, was sie sollen. Erläge ich einmal mehr dem "polemischen Laster" (Thomas Mann), würde ich von einem statistischen Hütchenspielertrick sprechen. Es klingt etwas paradox, aber wenn man bei einer hinreichend hohen Fertilitätsrate anfängt, kann eine Population ganz unbekümmert wachsen, während diese Rate sinkt. Die Geburtenrate ist nebensächlich neben der Geburtenzahl, nicht sub specie aeternitatis, aber bezogen auf den für uns relevanten Zeitraum der vergangenen sowie der nächsten 100 Jahre.
Der Reihe nach. Natürlich kommt der "Forschungsgruppe Weltanschauungen"-Autor nicht umhin zu konstatieren, dass die muslimischen Länder höhere Geburtenraten vorweisen als beispielsweise die Europäer. Aber er gibt Entwarnung, weil diese Raten auch dort sinken – das tun sie tatsächlich –, um schließlich zu behaupten, sie sänken proportional zur steigenden Bildung und verbesserten sozialen Situation, die Religion spiele dabei keine oder nur eine untergeordnete Rolle, der ganze Islamisierungsalarmismus sei also Nonsense oder Schlimmeres.
Eindrucksvoll fällt in einem auf der besagten Webseite präsentierten beispielhaften Diagramm die Fertilitätsrate im Iran, in der Türkei und in Indonesien ab. In Indonesien sank sie von 6,9 Kindern pro Frau im Jahr 1960 auf 2,4 Kinder anno 2015. In der Türkei sank sie im selben Zeitraum von 6,4 auf 2,1, im Iran von 5,7 auf 1,7. Es werden immer weniger muslimische Kinder geboren (dass nach islamischer Lehre jedes Kind der Welt als Muslim geboren wird, lassen wir hier mal unbeachtet).Freilich, 1960 hatte die Türkei 28 Millionen Einwohner, heute sind es 82 Millionen. In Indonesien stieg die Einwohnerzahl von 88 Millionen im Jahr 1960 auf heute 258 Millionen, davon 225 Millionen Moslems. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Iran weniger als 12 Millionen Einwohner, 1976 war die Bevölkerung auf 34 Millionen Menschen angewachsen, heute sind es 80 Millionen (alle Zahlen sind auf die Million gerundet). Obwohl die Muslime sich immer weniger fortpflanzen, werden sie immer mehr. Die Fertilitätsrate sinkt und sinkt, die Bevölkerung wächst und wächst. Irgendetwas muss dem Herrn von der Bruno-Stiftung entgangen sein.
Naseweis, wie ich bin, habe ich Ihnen das Geheimnis schon verraten: Die Geburtenrate ist gar nicht so wichtig für die Geburtenzahl, sofern sie einmal hinreichend hoch war. Wenn zehn Millionen Frauen in einem Land im Schnitt jeweils zehn Kinder bekommen, von denen zwei sterben, und in der nächsten Generation dann vierzig Millionen Frauen jeweils sieben Kinder, von denen eines stirbt, und in der nächsten Generation sechzig Millionen Frauen jeweils vier Kinder und in der nächsten hundert Millionen Frauen jeweils drei, dann hat man bei rapide sinkenden Geburtenraten eine explosionsartig wachsende Bevölkerung. Und genau das geschieht in der islamischen Welt – während die indigenen europäischen Bevölkerungen noch niedrigere Geburtenraten verzeichnen und schrumpfen, aber immer mehr Muslime in ihrer Mitte aufnehmen, die sich zumindest eifriger fortzeugen als ihre Gastgeber, was Letztere in der Regel zu finanzieren haben.
Noch ein paar Zahlen gefällig? Pakistan hatte 1951 knapp 34 Millionen Einwohner, 2017 waren es 208 Millionen. Nigeria, wo eine knappe Mehrheit muslimisch ist, hatte 1950 38 Millionen Einwohner, 2015 waren es 181 Millionen, nach UN-Schätzungen werden es 2030 ca. 264 Millionen und 2050 ca. 411 Millionen sein. Und das alles bei sinkenden Fertilisationsraten! Wenn diese Raten immer weiter sinken, kommt es irgendwann, vielleicht um das Jahr 2112, zur Trendumkehr, so wie es im Westen im 19. Jahrhundert zur Trendumkehr kam (diesen Prozess kann man mit einem Riesentanker vergleichen, der nach dem Abstellen der Motoren aufgrund seiner gewaltigen Masse noch Dutzende Kilometer weiter treibt). Dann können die Pegida-Leute ihre Fahnen und Transparente endlich einrollen und nach Hause gehen, sofern sie noch eins haben.
Wenn wir gerade bei Nigeria waren: In dem westafrikanischen Land kamen 1950 von 1000 Neugeborenen 350 tot zur Welt, heute sind es 100. Das ist ein sekundärer Grund, warum eine Bevölkerungszahl trotz geringerer Geburtenraten wachsen kann.
***Und nochmals Nigeria: "Seit der Demokratisierung 1999 nehmen Islamisierungstendenzen im ganzen Land zu. So wurde auf Druck islamischer Gruppen in den Bundesstaaten im Nordteil des Landes die Scharia eingeführt. Seither fielen Tausende religiösen Pogromen zum Opfer. Islamistische Gruppen wie Boko Haram setzen sich für die Einführung der islamischen Scharia in ganz Nigeria und das Verbot westlicher Bildung ein, was immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen mit Christen oder gemäßigten Muslimen führt." (Wikipedia) Das nur zur Beantwortung der von allzu Wohlmeinenden aufgeworfenen Frage, warum wir überhaupt über dieses Thema sprechen.
Was zu der Behauptung des "Forschungsgruppe Weltanschauungen"-Autors führt, die Religion sei für die Zahl der Geburten eher nebensächlich (für die o.g. Zahl der Morde trifft das wohl eher nicht zu). Er untermauert seine These mit einer Karte der Türkei, die anhand der Fertilitätsraten in drei Regionen unterteilt ist: unter zwei Kinder pro Frau, unter drei Kinder, über drei Kinder. Klar, dass im östlichen Anatolien die höchsten, im westlichen Teil die niedrigsten Ziffern stehen. Diese Verteilung, lautet das Fazit, "verweist darauf, dass die Prioritäten nicht bei der Religion, sondern bei der Ökonomie und der Bildung liegen".
Wäre der Mann seriös, würde er lediglich eine Korrelation vermuten und keineswegs Prioritäten statuieren. Als Autor einer dem Glauben an den sogenannten Fortschritt verpflichteten atheistischen Stiftung ist er aber wahrscheinlich bolzenfest davon überzeugt, dass der sozioökonomische Progress die Tradition einfach beiseiteschieben werde, für ihn steht die Richtung der Entwicklung fest. Aber Trends können sich umkehren. Außerdem lässt sich gegen diese These einwenden, dass der türkische Osten ja auch viel religiöser ist als der Westen, die Religion also durchaus mit den Geburten zu tun haben muss. Wie will man das säuberlich trennen? In allen Ländern des Westens haben die Religiösen ja auch mehr Kinder als die Giordano Brunos (vor deren Namensgeber ich gleichwohl die größte Hochachtung habe).
Man darf nicht vergessen, wie rigide laizistisch und also antiislamisch die kemalistische Türkei war und wie sehr Recep der Prächtige seit Jahren die Re-Islamisierung vorantreibt. Erdogan hatte 1998 in einer Rede zustimmend aus einem religiösen Gedicht zitiert: "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." Ein türkisches Gericht verurteilte ihn deshalb wegen "Aufstachelung zur Feindschaft" zu zehn Monaten Gefängnis und lebenslangem Politikverbot. Fünf Jahre später wurde er Ministerpräsident. Die Türkei ist gewissermaßen in sich selber ein Beispiel für die Islamisierungsthese; zumindest pflanzen sich fromme Muslime zahlreicher fort als weniger fromme.
Welche Rolle bei alledem und mit welchen Anteilen Religion, Bildung und sozialer Status spielen, ist weder exakt zu ermitteln noch in Grafiken darstellbar. Zumal der Islam nicht ausschließlich und vielleicht nicht einmal primär eine Religion ist, sondern ein jede Politik massiv beeinflussendes Gesetzes- und Regelwerk mit religiöser Letztbegründung. Die Verbindung von lokaler Tradition und islamischen Lebensvorschriften ist eine weitere in Tortengrafiken nicht zu erfassende unio mystica, aber alle diese Fässer machen wir heute nicht schon wieder auf. Halten wir fest: Orientalen vermehren sich nach wie vor deutlich stärker als Abendländer, und ihr demografischer Druck auf unseren Kontinent hält unvermindert an. Der Islam wächst stärker als alle anderen großen Religionen. Im Jahr 2060 wird es einer Studie des "Pew Research Center" zufolge weltweit ungefähr so viele Muslime wie Christen geben. Wenn eine Bevölkerung wie jene Afrikas dermaßen rasant wächst und zugleich eine Religionsgemeinschaft ebenso rasant Anhänger gewinnt, muss man beide Trends übereinander legen und sich fragen, was sie bedeuten, sinkende Fertilitätsrate hin, christliche Bevölkerung Afrikas her.
Wer sich dieser Bevölkerungsflut als Auffangbecken darbietet, wird von ihr überrollt werden, so großartig solidarisch sich das anfangs auch für die Grünen-Wähler in den trockeneren Wohngegenden anfühlen mag. Bis die Wirkung abnehmender Geburtenraten eintritt, wird Deutschland nicht mehr das Land derer sein, die schon länger hier leben. Im Übrigen ist Europa und voran Deutschland der einzige Teil der Welt, der die Erhöhung der vor allem muslimischen Fertilisationsraten mit den Steuergeldern der Indigenen unterstützt, also der erhofften Trendumkehr entgegenarbeitet. Ich habe diesen Mechanismus unlängst als teuflisch bezeichnet, denn nur Satan selbst, der Gott bekanntlich hohnlachend überlebt hat, kann ein solches perverses Spektakel aufführen.
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Kurzer Zwischenruf: Ein "Rechtsruck" beginnt spätestens, wenn eine Rechtspartei mit mehr als fünf Prozent in ein Parlament einzieht. Auf wieviele Prozentpunkte muss der muslimische Bevölkerungsanteil steigen, damit von „Islamisierung“ gesprochen werden darf?
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Die Re-Islamisierung des gesamten Orients hat in den vergangenen 50 Jahren unabhängig von sozialen Verbesserungen und steigender Bildung stattgefunden. Der Säkularisierungsschub, der nach dem Ersten Weltkrieg durch diesen Teil der Welt gegangen war – Atatürk hatte die Macht der Rechtsgelehrten gebrochen, die Koranschulen geschlossen, Schleier und Kopftücher verboten, Turbane sowie Bärte für unerwünscht erklärt, die Polygamie beendet und Frauen das Recht verschafft, zu wählen sowie politische Ämter zu bekleiden, und auch im Iran und in Afghanistan wurden Kopftücher, Schleier, Turbane und Bärte verboten –, dieser Säkularisierungsschub ist längst gestoppt und umgekehrt worden.Der Roll-back begann in Pakistan mit der Hinrichtung des laizistischen Premiers Zulfikar Ali Bhutto durch islamistische Putschisten anno 1979. In Afghanistan erstarkten die islamischen Radikalen im Kampf gegen die radikalsozialistische Khalq-Partei, zu deren Unterstützung die Sowjetunion einmarschierte, während die USA die dschihadistischen Mudschaheddin stärkten. Den Iran verwandelte Ajatollah Chomeini ebenfalls im Jahr 1979 in eine Islamische Republik. In Algerien bildete sich die Islamische Heilsfront, in Palästina löste die Hamas die PLO ab. In Ägypten, Syrien und im Irak kämpften die Muslimbrüder gegen die autokratischen Regierungen. Der "Arabische Frühling" brachte keineswegs eine weitere Verwestlichung, sondern diente vor allem den Radikalen. In all diesen Ländern wuchs währenddessen die Bevölkerung.
Der Autor und TV-Journalist Samuel Schirmbeck hat als ARD-Korrespondent zehn Jahre in Nordafrika gelebt, die meiste Zeit in Algerien, und erfuhr dort die Re-Islamisierung aus nächster Nähe. Als er 1991 nach Algier kam, so Schirmbeck, sei das Leben dort "absolut frei" gewesen, er habe offene Diskussionen erlebt, die Frauen trugen weder Kopftuch noch Nikab, und baden gingen sie im Bikini. Damals sei vom islamischen Fundamentalismus, wie er sich heute auch in Europa ausbreitet, keine Spur zu finden gewesen. Inzwischen sei der gesamte Strand von vollverschleierten Frauen bevölkert, die sich ihrer feschen Überzüge auch dann nicht entledigten, wenn sie ins Wasser gingen. Eine algerische Bekannte von ihm habe versucht, sich im Badeanzug am Strand niederzulassen, sei aber von ihren verschleierten Geschlechtsgenossinnen regelrecht vertrieben worden. Kaum habe der Islam dort politische Macht erhalten, sei er sofort fundamentalistisch geworden.
Schirmbeck hat erlebt, wie sich binnen weniger Jahre eine westlich orientierte, säkulare Gesellschaft in eine restriktive islamische Gesellschaft verwandelt hat, obwohl viele Menschen dort, vielleicht sogar die Mehrheit, es nicht wollten. Eine radikale Minderheit hat ihre Ideologie durchgesetzt und den öffentlichen Raum islamisiert. Die Menschen sind unter diesem Angriff umgefallen wie Dominosteine, sie haben die Regeln der Scharia als verbindlich akzeptiert, sie trinken keinen Alkohol mehr in der Öffentlichkeit, spielen keine verbotenen Spiele, befolgen die religiösen Speisevorschriften und Rituale, teilen die Menschen in Reine und Unreine, die Frauen verschleiern sich usw. Mehr noch, nachdem sich die Masse erst einmal den Regeln der Radikalen unterworfen hat, übt sie nunmehr kollektiven Druck auf diejenigen aus, die noch nicht umgefallen sind.
Dasselbe ist schon vor Jahrzehnten im Iran geschehen, desgleichen in Afghanistan, es geschieht in Ägypten, in der Türkei, im Irak und in Teilen Syriens. In ganz Nordafrika befindet sich der radikale, intolerante, gewalttätige Islam auf dem Vormarsch. Das Christentum wird in diesem Weltteil unterdrückt, terrorisiert und in Teilen ausgelöscht, und was einstmals zumindest in Teilen eine offene, freundliche, exotische Welt war, verwandelt sich mit jedem Jahr mehr in eine düstere, uniforme, brutale, niederdrückende. Es gibt Gegenbewegungen in der Türkei, im Iran und sogar staatlicherseits bei den Saudis, doch die sind keineswegs säkular, sie wollen den islamisch geprägten Staat nicht angreifen, sondern "ein Stück weit" (Björn Engholm et al.) refomieren.Werfen wir nun den Blick auf Europa. Viele Stadtteile in Frankreich, England, Belgien, den Niederlanden und Schweden werden von muslimischen Mehrheiten bevölkert. Im englischen Blackburn etwa, einer Stadt von der Größe Freiburgs, sind neun von zehn Schulkindern Muslime, die letzten autochthonen Briten verlassen die Stadt. In der zweitgrößten englischen Stadt Birmingham kommen seit längerem mehr muslimische Kinder auf die Welt als Kinder von Alteingesessen. Dasselbe gilt für viele andere westeuropäische Kommunen. In immer mehr Regionen Europas bilden Muslime die Majorität, teils durch Einwanderung, teils durch hohe Geburtenzahl (bei sinkender Fertilitätsrate!). Wie Umfragen unter den Muslimen im Westen zeigen, greift auch dort die Re-Islamisierung um sich, die Zunahme der Kopftuchträgerinnen ist insofern signifikant, als es vor dreißig Jahren praktisch keine gab. Durch die mutwillige Grenzoffenhaltung der übergeschnappten Einsiedlerin im Kanzleramt ist auch der Desintegration Tür und Tor geöfnet worden, denn der deutsche Magen hatte bereits zuvor erhebliche Probleme, die Migrationsspeise zu verdauen. Wenn deutsche Moslemfunktionäre heute die CSU und die AfD angreifen, tun sie dies aus Sorge, ihre Nachschublinien könnten unterbrochen werden. Wenn Recep der Prächtige der österreichischen Regierung vorwirft, sie führe einen Kreuzzug gegen die Türkei, weil ein paar von Radikalen betriebene Moscheen geschlossen werden, zeigt das nur, dass der Edle vom Bosporus Teile des österreichischen und deutschen Staatsgebiets bereits als islamisch befreite Territorien betrachtet.
Die ungebremste Einwanderung von Muslimen ist zwar nicht gleichbedeutend mit einer massenhaften Einwanderung radikaler Reinheitsvollstrecker, aber die meisten moderaten Muslime wehren sich nicht dagegen, wenn religiöse Hardliner ihre Lebenswelt nach den Kriterien der Scharia verändern und die zivilen Freiheiten damit immer mehr einschränken. Die Grundloyalität zu Allah und zur Umma scheint es bei vielen Muslimen nicht zuzulassen, dass sie sich mit Christen oder Atheisten verbünden, um gegen die Islamisierung ihrer Umwelt zu kämpfen. Wenn Muslime gegen Muslime zu den Waffen greifen, dann geschieht dies im Namen der Familie, des Stammes, des Volkes, ihrer innerislamischen Glaubensgemeinschaft, aber keineswegs im Namen der "Menschrechte", der "Demokratie", der Freiheit, der religiösen Toleranz und anderer westlicher Ideen, die im orientalischen Wertekosmos überhaupt keine oder allenfalls eine sekundäre Rolle spielen. Das heißt letztlich: Wie freundlich, aufgeschlossen, liberal und weltlich einzelne Muslime in einer säkularen Gesellschaft auch sein mögen, es sagt wenig darüber aus, wie sie sich verhalten werden, wenn die Gesellschaft peu à peu islamisiert wird.
***Wenn auch für muslimische Länder die Regel gilt, dass bei Gebildeten und sozial Besserstehenden die Geburtenraten sinken, heißt das weder, dass die muslimische Population zurückgeht, noch dass keine Islamisierung stattfindet. Es ist zunächst einmal egal, ob die Muslime, die sich vermehren, arm oder reich, gebildet oder Analphabeten sind, sie geben in einem signifikantem Ausmaß ihre religiös-kulturellen Werte an die Kinder weiter: Es gibt nur einen Gott, Muhammad ist sein Gesandter, ein Austritt aus der Umma ist unverzeihlich, die Welt ist geteilt in Gläubige und Ungläubige, Frauen müssen sich den Männern unterordnen etc pp. Mag sein, dass diese Ansichten bei den Gebildeten abnehmen – die Führer der Radikalen sind freilich meist gebildet –, aber welche Wahrscheinlichkeit ist denn höher: dass sich die Ungebildeten vermehren oder die Gebildeten?
Die Chance, dass sich die Türken in Deutschland der deutschen Lebensart samt Fertilität anpassen, ist durch die Masseneinwanderungspoltik einer Kanzlerin vertan worden, die sechs Jahre vor der Grenzöffnung noch erklärt hatte, Multikulti sei "gescheitert", es dürften keine neuen muslimischen Einwanderer mehr aufgenommen werden, man müsse zuerst die Integration derer, die schon hier leben, verbessern. Mit dem Wachsen des muslimischen Bevölkerungsanteils wachsen die muslimischen Parallelgesellschaften, der Druck zum frommen Leben oder zur Konversion wächst mit der Zahl junger viriler Druckmacher, es gibt das Phänomen, dass bei Mischehen (fast) immer der muslimische Mann die christliche oder atheistische Frau in doppelter Hinsicht missioniert. Die Umma wächst, und sie wächst auch hierzulande, und die Giordano-Bruno-Stiftung wird es eines fernen Tages womöglich selber zu spüren bekommen, sofern die Kinder der momentanen Mitglieder dann in dem Ungläubigen-Verein ebenfalls abwiegelnde und unbrauchbare Statistiken verbreiten.
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Wir hören und lesen immer wieder, dass es eigentlich kein deutsches Volk gibt, für gewisse Regierungsmitarbeiter ist sogar eine spezifisch deutsche Kultur nicht erkennbar, jeder, der sich hier aufhalte, gehöre zu Deutschland, alle Vorfahren der aktuellen Deutschen seien irgendwann einmal Migranten gewesen seien und so fort. Wenn dem so wäre, müsste es keine Unterschiede zwischen den Deutschen und anderen Völkern geben. Freilich müsste es dann überhaupt keine Unterschiede zwischen Völkern geben.
Das ist offenkundig nicht der Fall. Jeder sieht auf den ersten Blick, dass sich ein Japaner von einem Kongolesen unterscheidet, dass ein Algerier anderer Wesensart ist als ein Schwede. Es sind nicht nur genetische und ethnische Prägungen, die diese Gruppen unterscheiden, sondern auch kulturelle und religiöse; es sind Mentalitäten, es ist ihr Habitus. Diese Unterschiede sind über viele Generationen und unter verschiedenen Umwelteinflüssen entstanden, sie umfassen die Ethnie, das Temperament, die Religion, die Sitten, die Verbindlichkeiten, die Rolle der Frau, die Rechtsprechung und dergleichen mehr.
Zugleich hat es immer Wanderungsbewegungen gegeben. Normalerweise passen sich die Einwanderer dem Habitus der Aufnahmegesellschaft an und verändern diese dabei unmerklich. Normalerweise ist dieser Vorgang allein schon im Interesse der Einwanderer mit der zweiten Generation abgeschlossen. Wenn sich solche Prozesse sozusagen tröpfchenweise vollziehen, gibt es kaum Probleme, und so ist es im nachantiken Europa auch immer gewesen. Vollzieht sich dieser Prozess hingegen zu schnell, kann sich die neue Gruppe nicht integrieren – integrieren muss sich immer der Einwanderer selber –, sie bildet ein separiertes eigenes Milieu, und im Krisenfall kommt es zu Konflikten, die ganze Länder destabilisieren können. Die Einwanderer formieren sich dann zu ethnisch-kulturell definierten pressure groups, die ihre Partikularinteressen durchzusetzen versuchen. Aber auch wenn das einwandernde Kollektiv sich per se von den Einheimischen abgrenzt, deutlich abweichende Sitten pflegt und sich im Fortpflanzungsverhalten unterscheidet, sind Konflikte unausweichlich. Dann hat man es weniger mit Einwanderern zu tun als vielmehr mit Eroberern. Ein Land muss verrückt sein, wenn es solches Verhalten auch noch mit Steuergeldern fördert.
Es hat heute wenig Sinn und wäre auch moralisch fragwürdig, an einem ethnischen Nationenverständnis festzuhalten. Wir können überall in Deutschland Kinder und Jugendliche beobachten, bei denen man sofort sieht, dass sie keiner europäischen Ethnie entstammen, die sich aber in ihrem Benehmen, in ihrer Sprache, in ihrem Habitus von ihren deutschen Mitschülern nicht unterscheiden. Die sind einfach Deutsche geworden, indem sie die Gepflogenheiten ihrer Umwelt angenommen haben. Eigentlich ist das die normalste Sache der Welt. Gerade die deutschen Auswanderer, egal ob sie nach Russland oder Übersee gingen, haben sich immer vorbildlich, ja streberhaft in ihre neuen Nationen eingefügt, und dafür wurden sie geschätzt. Ein Schwarzer, Asiate, Orientale oder Südamerikaner, der hier geboren ist, meine Sprache spricht, meine Kultur achtet und sich zu Deutschland als Heimat bekennt, ist mein Landsmann. Punkt.
Wir können aber ebenso hierzulande geborenen Kinder und Jugendliche fremdethnischer Abstammung beobachten, deren Habitus sich überhaupt nicht angeglichen hat und die offenkundig nicht dazugehören wollen. Komme mir keiner mit rein sozialen Ursachen von Segregation und Misserfolg; die Vietnamesen, die hier einwandern, stehen anfangs sozial nicht besser da als der durchschnittliche Moslem oder Nafri – aber eine Generation später schon. Es ist eine der am heftigsten verheimlichten und verteufelten menschlichen Grundtatsachen, dass nicht nur verschiedene Individuen unterschiedliche Eigenschaften und Begabungen besitzen, sondern auch verschieden Ethnien. Ohne den sogenannten brain drain aus Ostasien stünden die Universitäten und IT-Firmen an der amerikanischen Westküste nicht so gut da. Alexander Wendt hat vorgeschlagen, die Bundesregierung möge zum nächsten "Integrationsgipfel" zur Abwechslung einmal nur nichtmuslimische Einwanderer aus Südamerika, Vietnam, Israel, Japan, Russland etc. pp. einladen, man werde sofort zweierlei feststellen: Ein Integrationsgipfel ist unnötig bei Menschen, die sich integrieren wollen, und es gibt eine Großgruppe, für die das nicht gilt. Der "Forschungsgruppe Weltanschauungen" verdanken wir die Erkenntnis und Angela der Schrecklichen die Tatsache, dass diese Gruppe trotz abnehmender Fertilitätsraten auf Jahrzehnte gesehen größer wird.
Ich bitte um Pardon dafür, dass ich mich passagenweise wiederholt habe.
Sela, Psalmenende.21. Juni 2018
Mit hauchdünnem Vorsprung vor ihrer Parteifreundin Claudia Roth zog Katrin Göring-Eckardt ins Guiness-Buch der Rekorde ein: für die niedrigste je in einem Parlament gemessene Intelligenz.
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Wer in den sogenannten sozialen Medien Diskussionen über die Folgen der Migration liest, stellt immer wieder erstaunt fest, dass diejenigen, die meinen, es seien ja nicht so viele, die da hereinschneien, und ein Bevölkerungsaustausch finde nicht statt, zum einen außerstande sind, sich Bevölkerungsdynamiken anders denn als lineare Prozesse vorzustellen, und zum anderen Zeiträume, die ihr eigenes Leben übersteigen, für völlig irrelevant halten. Dieser asozialen "Après nous le déluge"-Mentalität steht das stille und beharrliche Wachsen der Muslime gegenüber, die dem Denken als solchem zwar oft nicht zugetan sind, jenem in großen Zeiträumen aber doch. Aber es wird mit der Bevölkerungsumschichtung via Migration und Kreißsaal viel schneller gehen, als unsere phantasielosen und nachkommensschwachen Toleranten glauben, sie werden sogar in ihren besseren Wohngegenden noch etwas davon mitbekommen.
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Am Rande einer Lesung Gespräch mit einem Berliner Geburtsmediziner. Die Zahl der Geburten habe sich in seiner Klinik in den letzten Jahren vervierfacht, erzählt er, die weit übergroße Mehrheit der Eltern seien Muslime, er habe Fälle, wo Frauen zehn und mehr Kinder zur Welt brachten. "Die überrennen uns einfach mit den Geburten." Diese Klientel habe zwar im Schnitt wenig Ahnung von Medizin, aber eine hohe Anspruchshaltung, alles müsse sofort geschehen, und bei Komplikationen "ziehen sie sofort die Diskriminierungskarte". Außerdem gebe es mit muslimischen Vätern regelmäßig Probleme, wenn er allein Dienst habe, denn ein ungläubiger Mann dürfe nicht den Geburtskanal einer Dienerin Allahs sehen. Meistens beugten sich die Frömmler aber der Normativität des biologisch Faktischen. Dennoch sei ihm bei all dem nicht ganz wohl; in England* habe ein Moslem den Arzt eingeladen, der sein Kind zur Welt brachte, angeblich um sich zu bedanken, und ihm ohne Zögern in den Kopf geschossen.
* Mehrere Leser merken an, dass sich dieser Fall, falls keine Paralleltat in England stattfand, in Saudi-Arabien zugetragen habe und der Arzt überlebte.***
Ein Leser weist mich auf die Webseite mit dem vielversprechenden Namen "Inselaffenartigkeiten" hin, auf welcher eine Reihe exzellenter Aphorismen in Frakturschrift geschrieben stehen, was insofern erstaunlich ist, als es sich bei dem Autor offenbar um einen Engländer handelt, der in, wenn das Paradox gestattet ist, introvertierter Exzentrizität Blogs in mehreren Sprachen betreibt, seit einigen Jahren freilich verstummt ist. Ich gestatte mir, einige der Sentenzen zu zitieren:"Die Aristokratie bringt Aphorismen hervor, die Demokratie Parolen."
"Ohne Rücksicht auf den Selbstwert predigt das Böse das Selbstwertgefühl."
"Wäre die rassisch-biologische Ungleichheit der Menschen nicht eine offenkundige Tatsache, hätte sie wenig Beleidigungskraft."
"Könnten die Tatsachen ein Pferd kränken, so hätte der Zeitgeist schon entschieden, daß es weder Vollblütler noch Schindmähren gibt, sondern nur Ebenbürtige, und die Hippologie hätte sich mit der Anthropologie zusammengetan, um zu verkünden, der Glaube an Unterschiede sei eine böse und unwissenschaftliche Einbildung."
"Es bleibt abzuwarten, ob sich eine Zivilisation gegen eine Horde mit politikwissenschaftlichen Diplomen bewaffnete Vollhorste erfolgreich verteidigen kann."
"Der Trieb, die europäischen Völker zu zerstören, wird von der Forderung begleitet, jeder Mensch davon müsse die Zerstörung feiern, andernfalls werde er als böse verunglimpft. So eine schön gemachte und verfeinerte Grausamkeit ist fast bewundernswert."
"Die Demokratie ist die beste Gewähr, die wir dafür haben, daß die Macht nicht in anständige und ehrenhafte Hände fallen wird."
"Innerhalb der Grenzen von den quantitativen Eigenschaften der beobachtbaren Erscheinungen ist die naturwissenschaftliche Denkweise ein Denkwunder. Außerhalb davon wird sie eine vertraute und vielgefeierte Art der Dummheit."
"Verliehe der Gleichheitsglaube kein Überlegenheitsgefühl, verlöre er viel von seinem Reiz."
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Ist es nicht erstaunlich, Merkeldeutschland hat inzwischen nahezu dieselben Feinde wie Hitlerdeutschland: Russland, die USA, England, Polen. Nur der "Kollaborateur" Macron hält noch halbwegs zur deutschen Fremdenführerin.Dazu passt dieser Kommentar auf Spiegel online, dessen Ton dem kleinen Doktor ein zufriedenes Lächeln ins Antlitz zaubern würde. Unter der Überschrift "Feind im Weißen Haus" schreibt der Leiter des Hauptstadtbüros: "Trumps jüngste Lügen sind ein offener Angriff auf die Bundesregierung. Dieser Präsident war nie ein Partner, er ist ein aggressiver Gegner. Man sollte ihn endlich entsprechend behandeln."
Mit den "jüngsten Lügen" meint dieser Lügenäther-Mitproduzent Trumps völlig korrekte Bemerkung, in Deutschland werde die Kriminalstatistik frisiert, gerade im Wahljahr 2017, um die Explosion der Gewaltkriminalität durch Merkels Gäste zu vertuschen (mehr dazu hier und hier und hier und hier und hier und hier).Ohne diesen übermütigen journalistischen Kretin, der sofort zu heulen anfinge, wenn er sich an einer tatsächlichen feindlichen Auseinandersetzung beteiligen sollte, jetzt besonders hoch zu hängen, will ich auf eine Bemerkung Bismarcks überleiten, der in seiner Reichstagsrede vom 6. Februar 1888 sagte: "Jedes Land ist auf die Dauer doch für die Fenster, die seine Presse einschlägt, irgend einmal verantwortlich; die Rechnung wird an irgend einem Tage präsentiert in der Verstimmung des anderen Landes." Wenn Trump aus einer Laune heraus seine Dienste anweist, den mit jeder Art Unflat nach ihm werfenden Deutschen keine Hinweise mehr auf dschihadistische Anschlagspläne zu geben, bekommen wir ein erhebliches Problem.
Der Spiegel-Bub hat sein Hetzhandwerk übrigens beim Kinder-Stürmer aus Kreuzberg gelernt, wo man heute die Fremdenführerin feiert, was ja im Grunde alles Nötige über deren Politik sagt.
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Die Neue Zürcher bringt einen erstaunlich uninspirierten Artikel über Kaliningrad. Der Anlass, der Stadt am Pregel publizistische Beachtung zu schenken, ist simpel: Dort werden ein paar Spiele der Fußball-WM ausgetragen. Im Wesentlichen besteht der Text aus Negativeindrücken. "Unvermittelt taucht in Gesprächen immer wieder das Jahr 2014 auf, das alles verändert habe. In der Schweiz wird damit die völkerrechtswidrige Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch den Kreml verbunden", heißt es da, obwohl es auch gute Gründe gibt, die Angelegenheit als Sezession der Krim von der Ukraine via Volksentscheid zu betrachten, aber das schenken wir uns. Die wenigen Worte zur Stadtgeschichte sind von beinahe bundesdeutscher Tendenziösität:"1946 wurde das einstige Königsberg nach dem sowjetischen Politiker Michail Kalinin umbenannt. Erstaunlich hoch im Kurs ist nun wieder Ostpreussen. Seit gut zehn Jahren bemühen sich die Stadt von der Grösse Zürichs sowie das umliegende Gebiet mit 15 000 Quadratkilometern Fläche um das deutsche Erbe."
Das stimmt. Die preußischen Reste werden gepflegt, die deutsche Vergangenheit der Stadt ist trotz der enormen Zerstörungen durch Krieg und Wiederaufbau allpräsent. Zu dem "Politiker" Kalinin kommen wir gleich. Zuerst müssen wir die Frage stellen, warum es erstaunlich sein soll, dass Ostpreußen wieder "hoch im Kurs" steht.
"Der Rückhalt, den Hitler in Ostpreussen von Anfang an hatte, scheint heute vergessen – trotz dem hohen Blutzoll der Roten Armee bei der Eroberung der Festung Königsberg im April 1945. Im gut erhaltenen Friedländer Tor ist das Stadtmuseum untergebracht, das frei von Ideologie in Erinnerungen an den ostpreussischen Zwischenkriegsalltag im damals noch deutschen Königsberg schwelgt. In diesem erzielten jedoch die Nationalsozialisten bei den letzten freien Wahlen von 1933 mit über 56 Prozent das Spitzenresultat."
Ein zeitgeschichtliches Museum, das frei von Ideologie an die jüngere Vergangenheit erinnert, ja in ihr "schwelgt", obwohl sie deutsch war, ist im deutschen Sprachraum natürlich eine blasphemische Sensation. Und das nun ausgerechnet bei den Russen, die unter dem deutschen Einmarsch mehr gelitten haben als alle anderen Kriegsteilnehmer, die Polen ausgenommen. Und diese Ostpreußen haben besonders zahlreich Hitler gewählt, waren also besonders schlimme Nazis, oder? Oder war da etwas? Ein polnischer Korridor vielleicht? Das Inseldasein einer Enklave, der von den Polen nach Kräften blockierte Kontakt ins Mutterland? Und auf der anderen Seite der Bolschewismus vor den Toren? Die Ostpreußen der Zwischenkriegszeit hatten noch gewisse Erinnerungen an den russischen Einmarsch 1914. In den wirren Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg stellten sie das Ostpreußische Freiwilligenkorps auf, das die Landesgrenzen gegen russische Truppen sichern und ein Gegengewicht zu den deutschen Anhängern der Oktoberrevolution bilden sollte. Dort wählte man Hitler in der Hoffnung, aus der russisch-polnischen Zange wieder ins Reich geholt und vor den Roten geschützt zu werden.
"Immerhin hat jemand am Dom einen weissen Nelkenstrauss ins Grabgitter von Immanuel Kant gesteckt", fährt unser kritischer Korrespondent fort. Für dieses "Immerhin" ist beinahe ein Journalistenpreis fällig. Das Kant-Grab gehört zu den populären Orten der Stadt, es ist selten unbesucht, viele Menschen fotografieren sich dort, Hochzeitspaare legen dort ihren Brautstrauß nieder. "Bis an die Sterne reichte einst ein Zwerg./Sein irdisch Reich war nur ein Königsberg" (Karl Kraus), und es gibt wahrscheinlich mehr Russen als Deutsche, die das noch wissen.
"Etwas besser zum Zuge" als z.B. Ästheten "kommen in Kaliningrad Sowjetnostalgiker. Am Prospekt Mira gibt es ein Kosmonautendenkmal sowie das Stadion des Zweitligaklubs Baltika. Aber die Wohnverhältnisse in den Plattenbauten der 1970er Jahre wollen sich wohl auch die Nostalgiker nicht zu Gemüte führen. Einen gut verschleierten Höhepunkt bietet das 'Haus der Sowjets' im neuen Stadtzentrum."
Na und wenn dort erst mal eine Verschleierte einen Höhepunkt hat! In der Tat kommen Sowjetnostalgiker in Kaliningrad etwas auf ihre Kosten, aber nicht wegen der Kosmonauten und des „Dom Sovjetsk“. Womit wir beim Namensgeber der Stadt wären, einem Stalin-Getreuen, der den Holodomor – die Aushungerung der Ukraine – verteidigt hat und den Massenmord von Katyn befürwortete, ein Politiker eben. Es gibt in Kaliningrad ein Denkmal für den U-Boot-Kommandanten Alexander Marinesko – den Mann, der die "Gustloff" versenkte –, einen Leninprospekt und eine Dscherschinskistraße, aber solche Straßennamen sind in Russland normal, denn die Sowjets haben den Krieg ja nicht verloren.
Es gibt über diese weltweit einzige Stadt, in der kein Einwohner lebt, der von sich sagen kann, dass seine Großeltern hier zur Welt kamen, instruktivere Texte. Wer sich dafür interessiert, findet einen sehr speziellen hier.
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Netzfund (Originalschreibweise):
"'Buhuhu die Sicherheitslage für Frauen hat sich verschlechtert'
'Buhuhu die Fremden kommen aus einem patriarchischen System'
'Buhuhu ich kann nicht mehr zu meinem Bullshit Job weil ich unterwegs belästigt werde'
'Buhuhu ich will nicht die Konsequenzen meiner eigenen Entscheidungen tragen obwohl ich immer für genau diesen Scheiss gewählt habe'Fickt euch und fickt euer Leben.
Als ob ihr irgendwas anderes verdient hättet.Ich will überhaupt nicht das Merkel irgendwie weg kommt denn die alte Catlady ist eine absolut faire Repräsentation des deutschen Restvolks. Die Union führt immer noch die Umfragewerte. Für diese Leute ist sowieso jede Hoffnung zu spät dran und die Rettung würde sich nicht nur nicht lohnen, sie wäre ein Verbrechen gegen die Natur. Ich will nicht dass dieses verkümmerte Scheisspack gerettet wird, ich will einen dystopischen Funpark für die ganzen verrohten Kids. Hisst die schwarze Flagge und lasst die natürliche Selektion beginnen."
So könnte man beinahe denken, wenn einem die Kinder nicht leid täten.
Das meint auch Leserin ***. "Wer wissen will, was für Menschen zu uns kommen und wie unser Zusammenleben mit ihnen in zehn, zwanzig Jahren aussehen wird, braucht sich doch nur anzusehen, wie ihre Kinder mit unseren Kindern bereits heute in den Schulen umgehen. Warum sollten diese Kinder, wenn sie erwachsen sind, sich anders verhalten? Geschlagen, gedemütigt, ausgeraubt, vergewaltigt, auch ermordet zu werden – einfach aus Spaß, weil man es kann und die Einheimischen als minderwertige Ungläubige und feige Schwächlinge sowieso für verächtliches Pack hält – würde auch für die erwachsenen Deutschen dann überall zum Alltag gehören.
Das kann keiner, der sich und sein Land nicht abgrundtief haßt, ernsthaft wollen. Ich bin mir sicher, dass die Deutschen – mugged by reality – sich bald in immer größerer Zahl zur Wehr setzen werden."
Und von der eigenen Justiz dafür besonders hart bestraft werden?
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Im Fall der vermissten Sophia Lösche haben Freunde der jungen Frau eine verzweifelte Rundmail mit der Bitte um Hinweise verschickt, in der sie, zwischen Sorgen und politischer Korrektheit schwankend, "es fast nicht über das Herz bringen, den LKW näher zu beschreiben – die Farbe, den Namen der Spedition, und dass er ein marokkanisches Kennzeichen hatte", wie Hadmut Danisch auf seinem Blog festhält. "Den weit größten Teil des Aufrufes nimmt die in Fettschrift dargestellte Mitteilung ein, sich von rassistischen Spekulationen zu distanzieren, sich 'gegen rechte Hetze und Rassismus zu stellen' wie es auch die vermisste Frau ihr Leben lang getan habe." Die Vermisste ist/war Mitglied der SPD Bamberg und schreibt auf ihrem Listenplatz-Profil: "Die Stadt gehört allen. Mein Ziel ist es, jeder und jedem zu ermöglichen, sie gemeinsam bunter zu gestalten und Freiräume für junge Ideen und Alternativen zu schaffen." Die Darwin-Awards sind zwar eröffnet, aber keine Häme bitte! Das ist eine traurige und ernste Sache.
"Für mich heißt das, dass die Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs steht, zwischen zwei hysterischen Fronten zerrieben wird (ob man sie jetzt rechts-links oder wie auch immer nennt, ist mir egal, soll sich der Leser selbst überlegen), die so sehr aufeinander zugerückt sind, dass dazwischen so gut wie kein nicht-hysterischer Freiraum mehr bleibt", schreibt Danisch. "Wer schon selbst solche Rundschreiben oder Aushangtexte herausgibt, sich allergrößte Sorgen um seine Freundin macht, und dann die Sachbeschreibung klein, das political correctness-Bekenntnis aber groß und fett und viel wichtiger, als die tragende Botschaft darstellen, und die vermisste Freundin zur Nebensache verkommen lässt, der sollte sich mal überlegen, was er da tut.Der muss sich die Fragen gefallen lassen, ob man nicht mit seinem Eintritt für Migration (den ich aus der harschen antirassistischen Formulierung mal schlussfolgere) nicht letztlich selbst den Tod von Frauen – vielleicht auch von dieser – irgendwo zwischen grob fahrlässig und billigend in Kauf genommen hat. Ob das nicht zumindest moralisch mal irgendwann in die Nähe oder den Bereich einer Mitschuld kommt."
Er habe manchmal den Eindruck, schließt Danisch, "dass die Leute mehr Angst davor haben, dass der Täter ein Migrant sein könnte, als dass die Freundin tot ist. Diese Gesellschaft hat sich inzwischen sehr, sehr weit von einem gesunden Zustand entfernt."
19. Juni 2018
"Die im Prinzip gleichgewichtsfähigen Agrargesellschaften sind durch die Industrialisierung zerstört worden, und eine neue nachhaltige Struktur ist noch nicht in Sicht, was angesichts einer etwa um das Zehnfache gewachsenen Weltbevölkerung ein gravierendes Problem bildet. Seine Lösung erfordert umfangreiche wissenschaftlich-technisch-industrielle Innovationen. (...) Die islamische Welt erscheint heute, vergleicht man sie nicht nur mit Europa/Neo-Europa, sondern auch mit Rußland oder dem Fernen Osten, als erstaunlich unfruchtbar. Man kann sich kaum vorstellen, daß ein islamisiertes Europa (dessen begabteste Einwohner sich natürlich in andere Weltteile abgesetzt hätten) in der Lage wäre, die Aufgaben der anstehenden großen Transformation zur Nachhaltigkeit zu bewältigen."Rolf Peter Sieferle, "Das Migrationsproblem"
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Inzwischen haben mehrere Leser Spenden für die Familie des 40jährigen Thomas K. angeboten, der in der Innenstadt von Bergisch Gladbach von einem 19jährigen Migranten totgeschlagen wurde. (Die Versteigerung von Bernd Zellers Gemälde der Richterin, die dem Goldstück zu nur zwei Jahren Bewährung verhalf – siehe Eintrag vom 15. Juni –, zugunsten der Hinterbliebenen endet morgen!) Das heißt, Zeller und ich können Geld an die Witwe und ihre beiden minderjährigen Kinder weiterleiten, wenn wir nur wüssten, wohin. Ich habe schon einmal gefragt und wiederhole die Frage: Ist jemand da draußen, der mir einen Kontakt zu der Familie herstellen kann?
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Die Merkelschmelze schreitet fort, und der Nerobefehl ist erteilt. Diese Frau will vollendete Tatsachen schaffen, bevor sie in irgendein Exil geht (oder glaubt jemand ernsthaft, dass sie ihr schmachvolles Leben dereinst in jenem Deutschland beschließen wird, dem sie all jene Lasten aufgebürdet hat, die Jahr für Jahr fühlbarer werden, vom Merkellego an öffentlichen Plätzen über die tägliche Frauenleiche bis hin zum ersten Blackout, der spätestens vorstellig wird, wenn die AKW vom Netz gegangen sind?). Wie alle politischen Großgaunereien dieser protestantisch eingesalzenen und im sozialistischen Sud gegarten Baba Jago (sic!) geschieht auch der letzte Zerstörungsakt im Gestus der Menschenfreundlichkeit, mangels eigener Nächster simuliert sie Fernstenliebe, begleitet von den Violinen des Humanitarismus, den Posaunen des europäischen Gedankens und den gewohnten, freilich allmählich etwas heiser klingenden medialen Schmeichlerchören. Wenn die Fremdenführerin von der Weltbühne abtritt, will sie die Tür hinter sich zuschlagen, dass zumindest Deutschland erzittert.
Was meint diese nachkommenlose, rachsüchtige, dem eigenen Land in Zerstörungsfuror verbundene Person, wenn sie von einer "europäischen Lösung" der Völkerwanderungsfrage spricht und nur um etwas Zeit – "Zeit gewonnen, alles gewonnen" (Kleist, "Lehrbuch der französischen Journalistik") – dafür bittet?Das Papier, auf welches Merkel wartet, hat das sogenannte EU-Parlament bereits passiert, in wenigen Tagen wird es den EU-Regierungschefs als Beschlussvorlage zur Unterschrift präsentiert. Wenn der EU-Rat Ende Juni zustimmt, werden Änderungen an der "Dublin III-Verordnung" rechtskräftig. Danach ist nicht mehr das Ersteintrittsland für das Asylverfahren zuständig, sondern das EU-Land, welches sich der jeweilige Zugvogel als künftigen Nist- und Brutplatz wünscht. Er – meistens ist es ein "er" – muss dafür nur "Ankerpersonen" in diesem Land haben oder es behaupten. Dann müssen sie an der Grenze nicht mehr "Asyl" und nicht einmal mehr "Syrer" sagen, sondern: Da und dort lebt der drittälteste meiner neun Brüder/der Schwager meines Nachbarn aus meinem Dorf/ das vierte Kind meiner zweiten Frau, das genügt, liebe Leserinnen und Leser, um an Ihrem Steuergeld, Ihrer Altersvorsorge und Ihrer Heimat zu partizipieren. Heimat ist ohnehin nur ein Konstrukt! Einen Arbeitsplatz brauchen die Deutschland-Debütanten nicht, denn die Kartoffeln arbeiten ja bald bis neunundsechzig, und wenn die Sozialsysteme eines postmerkelschen Tages kollabieren, werden die meisten Gastgeber alt genug sein, dass sie sich in ihren Häusern und Wohnungen widerstandslos alles Überflüssige wegnehmen lassen. Jeder kann sich ausmalen, wie viele elanvolle Afrikaner und fromme Orientalen plötzlich Angehörige in Deutschland haben werden – die haben ja wenigstens noch Angehörige, und mit jedem, der sich hier niederlässt, werden es mehr –, die Parallelgesellschaften werden blühen und gedeihen, die Clans werden mächtiger, die Moscheen prächtiger, die Kriminalität wird um ein lächerlich Geringes steigen, jedoch in den äußerlich monochromen, aber innerlich bunten Parallelgesellschaften nahezu völlig verschwinden, immer mehr Weiber werden die Kurve kriegen und im Hausfrauendasein ihr Glück finden, immer mehr Grüne und Rote werden beten lernen, die Zahl der Geschlechter wird auf den Vorkriegsstand zurücksinken, die Mülltrennung ihr Ende finden, im Kleinen Eckladen werden der Koran und die besten Arten der Frauenhaltung diskutiert, die Lehrpläne werden züchtiger, wie auch wir vergeben unseren Zuchtmeistern, weil sie als achtbare Musulmanen sich immerhin eines nicht bieten lassen werden, nämlich öffentliche Auftritte von Troll*innen wie C. Roth oder K. Göring-Eckardt... – ich schweife allzu sehr ab.
Wenn die EU-Regierungschefs dieses Papier absegnen, wird der Migrationsstrom nach Deutschland nicht mehr verebben, und er wird das Land stärker verändern als der Zweite Weltkrieg. Da es sich fast ausnahmslos um ungebildete, zu großen Teilen tribalistisch erzogene, bis zur Arbeitsunlust fromme Personen handelt, deren Beitrag zum Bruttosozialprodukt sich umgekehrt reziprok zu ihrem Anteil am Aufbau innerer Spannungen... – geneigter Leser, das kennen Sie ja alles schon. Die Migrationsfrage ist die Schicksalsfrage Europas, dieses Thema lässt sich gar nicht überbewerten. Aus einer Währungsunion kann man austreten, ein zerstörtes Land wieder aufbauen, eine Energiewende umkehren, aber ein Bevölkerungsaustausch solchen Tempos und in dieser Größenordnung – als Messstationen kommen einzig die Schulen und Kindergärten in Frage, nur dort sieht man die Zukunft – ist irreversibel. Merkel, deren Gene aussterben werden, was vielleicht das Beste ist, das sich über sie sagen lässt, muss sich um das Schicksal ihrer Lieben nicht sorgen und kann sich zugleich als Humanistin feiern lassen dafür, dass sie eine Zivilisation auf mittlere Sicht dem Abgeräumtwerden preisgegeben hat, und die dumpfdeutschen Siegheilbrüller umschwärmen sie trotzdem; ein wahrhaft teuflisches Schauspiel, geeignet für jede Art Blocksberg.
Teuflisch ist auch der Mechanismus, der die anderen EU-Staaten, von denen keiner am deutschen Hexensabbat teilzunehmen gedenkt (auch Merkels letzter verbliebener Incubus Macron lässt an Frankreichs Südgrenze massenhaft Migranten abweisen), trotzdem zur Unterschrift treibt, ausgenommen vielleicht die als Völkerwanderungszielländer unwilligen Osteuropäer, die künftigen Exile der christlichen Europäer. Zumindest werden die Regierungschefs aus Italien, Spanien und Griechenland zustimmen, denn wenn die deutsche Vettel der Welt die Beine öffnet, bleiben ihre Länder vom Liebesdienst verschont. Am Ende werden womöglich sogar die osteuropäischen Staatschefs die Sache abnicken, um Sanktionen zu entgehen; da sie kaum Migranten aufgenommen haben, leben dort auch kaum "Ankerpersonen"... Auch hier gibt es eine Hoffnung, nämlich die Ratspräsidentschaft Österreichs, die am 1. Juli beginnt. Vielleicht zerschlägt ja der achtbare Herr Kurz Merkels Pläne, vielleicht lässt er das Papier neu "diskutieren".
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Indes: Die anderen Europäer, sagt Freund ***, klagten doch immer über die deutsche Wirtschaftsdominanz und den deutschen Außenhandelsüberschuss. Beides ließe sich vermittels Migration begrenzen, sofern man bei dem derzeitigen Modus bliebe, dass überwiegend Analphabeten und Taugenichtse ins Land geholt werden. Die Einwanderer brächten die Wirtschaft nicht voran, sondern kosteten im Gegenteil den Steuerzahler Milliarden, aber als Konsumenten seien sie aufgrund ihrer schieren Zahl nicht zu unterschätzen. Man schlage also zwei Fliegen mit einer Klappe: Die deutsche Wirtschaftskraft sinke, und mehr deutsches Geld werde in Deutschland ausgegeben.
***Man wird künftig sagen: "Ich bin in Deutschland vor Anker gegangen."
***Gibt es ein Mittel dagegen? Möglicherweise. Aber die Zeit arbeitet auch für diejenige, deren Tage gezählt sind und deren Name bald nicht mehr genannt werden darf; deshalb wird ihre Politik ja immer amokläuferischer. Wenn Seehofer die Koalition platzen lässt, werden die Grünen in Merkels Volkssturm einrücken und den Kampf gegen die Zweite deutsche Demokratie fortsetzen. Die multimediale Verteufelung der AfD und das Geschick vieler AfDler, nach dem gelungenen Überschreiten des Rubikon ausgiebig in jedem Fettnäpfchen zu baden, machen bislang gemeinsame Aktionen mit CSU und FDP unmöglich – bislang, aber die Zeit läuft! –, so dass alle kurzfristige Hoffnung auf den schmalen und schwachen Schultern der CDU-Bundestagsfraktionsmitglieder ruht.
Natürlich ist es besser, wenn die Koalition auseinanderfliegt, als wenn ein fauler Kompromiss gefunden wird. Im Netz zirkulieren Spekulationen, dass die CSU dann bundesweit antreten könnte. Mit den enttäuschten CDU-Wählern und den Überläufern aus der AfD- und FDP-Stimmschaft könnten die Christsozialen bundesweit die stärkste Partei werden, aber der Aufwand wäre gigantisch, und bislang galt die Regel, dass ein Bayer als Kanzler unvermittelbar ist. Derweil arbeitet Frau Wagenknecht an ihrer linken Sammlungsbewegung, und was spräche eigentlich dagegen, aus der "Gemeinsamen Erklärung 2018" wiederum eine konservativ-liberale Sammlungsbewegung hervorgehen zu lassen? Die deutsche Politik ist spannend wie lange nicht, aber hier setzt wieder der satanische Mechanismus ein, dass dabei Zeit vergeht, kostbare Zeit, Merkelzeit. Es ist wie der "Wettlauf zum Meer" an der Westfront 1914...
Bis dahin wird noch viel Wasser die Spree hinab und viel menschliches Gold in jenes Schlaraffenland strömen, wo man Gold mit Hartz IV aufwiegt, zahlreiche Messer und Importpenisse werden unaufgefordert in widerspenstige deutsche Mädel eindringen (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier), viele "Familien" und "Gruppen" werden ihr Folklorefeste auf deutschen Straßen austragen (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier), viele Schafe und auch Frauen werden halal geschlachtet (hier, hier), Touristen nicht vergessen (hier), und die Religion des Friedens wird sich weiter im Lande der Gottlosen und ihrer gottbescheißenswürdigen Bischöf*innen ausbreiten.
***Das Neue Deutschland weist eine Wortmeldung des sowjetischen Staatschefs zurück: "Gorbatschow blamiert sich mit Lügen-Telegramm" (hier).
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Dass Seehofer sagt, er könne "mit dieser Frau nicht mehr zusamenarbeiten", hat nicht primär inhaltliche Gründe, sondern folgt aus Merkels vollkommen schamloser und perfider Art, die Ansichten zu wechseln und zu vergessen. Alexander Wendt hat eine entlarvende Chronik der letzten Tage veröffentlicht. Ein Auszug:
"Donnerstag, 14. Juni. Die Generalsekretärin schreibt einen Brief an alle CDU-Mitglieder. Darin unterbreitet sie nun plötzlich einen 'Kompromiss', den Merkel bei Anne Will, in der Fraktion und bei dem nächtlichen Gespräch im Kanzleramt abgelehnt hatte:'Aus dieser Überzeugung heraus hat unsere Parteivorsitzende Horst Seehofer folgenden Kompromissvorschlag unterbreitet:
Sofortige Zurückweisung an der Grenze von denjenigen, die bereits einen Asylantrag gestellt und eine Ablehnung erhalten haben.
Auf der Grundlage von bilateralen Vereinbarungen, Zurückweisung von denjenigen, die bereits einen Asylantrag in einem anderen europäischen Land gestellt haben.'
Ziel der Aktion ist es, die CSU-Vertreter als diejenigen darzustellen, die jeden Kompromiss ablehnen. In Wirklichkeit hatten Seehofer und Söder genau das angeboten – erst einmal Beschränkung auf die Gruppe der schon in Deutschland Abgelehnten, aber einen Aufschub für die Abweisung der Asylbewerber, die über EURODAC in eine